Archiv der Kategorie: Frankreich

Aloÿs Claussmann

Aloÿs Claussmann (1850–1926) wurde im elsässichen Uffholtz geboren. Als Schüler des Organisten Eugène Gigout an der Ecole Niedermeyer erhielt er dort seine ersten Preise für Klavier und Orgel, bevor er 1872 den Grand Prix de composition du Ministère des Beaux-Arts gewann.

Im Jahr 1873 zog er nach Clermont-Ferrand, wo er zum Kapellmeister der Kathedrale ernannt wurde. Kurz darauf wurde die neue Merklin-Orgel von Edmond Lemaigre, dem ersten Titularorganisten, eingeweiht. Claussmann wurde 1888 dessen Nachfolger und blieb in diesem Amt bis zu seinem. Weiterlesen

Jean-Nicolas Marrigues

Jean-Nicolas Marrigues (1757–1834) war bis zur Französischen Revolution Organist an der Kathedrale von Versailles, danach kam er nach Paris und wurde Organist in den Kirchen St. Thomas Aquinus, später in St. Nicolas-des Champs und zuletzt in St. Gervais (nach dem Tod des letzten Vertreters der Familie Couperin). Alle diese Instrumente wurden von Clicquot umgebaut und später von Dallery übernommen. Weiterlesen

Pierre Du Mage

Pierre du Mage (1674–1751) wurde in Beauvais geboren, wo sein Vater Organist an der dortigen Kathedrale war. Im Alter von 20 Jahren begab sich du Mage nach Paris, um bei Louis Marchand zu studieren. Dort lernte er auch Nicolas Lebègue kennen, der ihn 1703 für die Stelle des Organisten an der Kollegiatkirche von Saint-Quentin empfahl. 1710 wurde du Mage zum Titularorganisten der Kathedrale von Laon ernannt, jedoch führten Spannungen mit seinen Vorgesetzten im Kirchenkapitel dazu, dass er am 30. März 1719 im Alter von 45 Jahren seinen Dienst quittierte und Verwaltungsbeamter wurde. Bis zu seinem Tod 32 Jahre später betrieb er keine professionelle Musikausübung mehr. Weiterlesen

François Benoist

François Benoist (1794–1878) wurde in Nantes geboren. Ab 1811 studierte er am Pariser Konservatorium bei Charles-Simon Catel  und Louis Adam. Mit seiner Kantate Oenone gewann er 1815 den Prix de Rome. 1819 wurde Benoist Erster Organist der Kapelle des Königs und Professor für Orgel am Conservatoire. Dieses Amt übte er bis ins hohe Alter aus. Als Orgellehrer war er während über 50 Jahren die prägende Figur der Pariser Orgelszene. Zu seinen Schülern zählten u. a. César FranckThéodore Dubois, Louis Lefébure-Wély und Camille Saint-Saëns. Ab 1840 war er ausserdem Premier chef de chant an der Pariser Oper. Weiterlesen

Louis-Claude Daquin

Louis-Claude Daquin (1694–1772) war ein virtuoser Pariser Organist und Cembalist der Barockzeit. Er wurde von seiner Patin Élisabeth Jacquet de La Guerre unterrichtet, und trat bereits im Alter von sechs Jahren vor Ludwig XIV. auf. Später wurde Louis Marchand sein Orgellehrer. Im Alter von acht Jahren leitete er in der Sainte-Chapelle die Aufführung einer eigenen Motette Beatus Vir für Chor und Orchester. Mit zwölf Jahren lehnte er das Organistenamt an der Sainte-Chapelle ab und nahm das Angebot im Kloster Le Petit Saint-Antoine an. 1727 wurde er Organist an der Pfarrkirche Saint-Paul, 1732 in der Cordeliers, 1739 in der Chapelle Royale als Nachfolger von Jean-François Dandrieu. Nach dem Tod von Antoine Calvière folgte er diesem 1755 als Organist der Kathedrale Notre Dame de Paris. Daquin galt zu seiner Zeit als ein herausragender Orgelimprovisator seiner Generation. Weiterlesen

Gabriel Fauré

Gabriel Urbain Fauré (1845–1924) ist hauptsächlich als Komponist von Vokal-, Klavier- und Kammermusik bekannt. Fauré spielte schon früh auf dem Harmonium, das in einer in der Nähe gelegenen Kapelle stand. Als Neunjähriger wurde er an der renommierten Niedermeyer-Schule für Kirchenmusik in Paris aufgenommen. Nach dem Tod Niedermeyers besuchte er den Unterricht bei Camille Saint-Saëns. Die beiden blieben zeitlebens sehr gute Freunde.

Fauré war Organist in Rennes und ab 1870 in Paris. Zuerst war er Stellvertreter an Saint-Sulpice, danach Chororganist an der Pfarrkirche La Madeleine. 1896 wurde er Nachfolger von Théodore Dubois als Titulaire an der Madeleine. Dieses Amt übte er bis 1905 aus. Weiterlesen

Maxence Guéniffey

Maxence Guéniffey stammt aus einer Organistenfamilie in der französischen Stadt Tull im Département Corrèze. Sein Grossvater Antoine und sein Vater Germain waren bereits Organisten in der Kathedrale von Tulle: Antoine von 1842–1880, Germain von 1880–1925. Maxence übernahm das Amt 1925 und übte es bis 1934 aus. (Quelle Orgelfreunde der Kathedrale von Tulle)

Die Lebensdaten des Komponisten werden in Verlagsquellen mit 18??–1925 angegeben. Das Geburtsjahr ist vermutlich 1894. Danach ist Maxence Guéniffey bereits im Alter von 31 jahren verstorben. Dies widerspricht allerdings den Angaben der Orgelfreunde von Tulle. Weiterlesen

Eugène Gigout au grand orgue de l'église Saint-Augustin, 1902

Eugène Gigout

Eugène Gigout (1844–1925) erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Kathedrale zu Nancy, im dortigen Knabenchor. 1857 wurde Eugène Gigout an der École Niedermeyer in Paris aufgenommen und erhielt Unterricht u. a. bei Camille Saint-Saëns. Sein Orgellehrer war Clément Loret, der ihm eine moderne, von Jacques Nicolas Lemmens begründete Spielweise vermittelte. Nach einer umfassenden Ausbildung in Gregorianik, Orgelmusik und dem Werk Johann Sebastian Bachs machte Gigout den Abschluss und blieb als Lehrer an der École Niedermeyer.  Weiterlesen

Louis Vierne 1910

Louis Vierne

Louis Victor Jules Vierne (1870–1937) gehört zu den bedeutendsten französischen Organisten und Orgelkomponisten des beginnenden 20. Jahrhunderts. Louis Vierne erhielt seine frühe musikalische Ausbildung wegen seiner schweren Sehbehinderung am Pariser Blindenisntitut. Später erhielt er Orgelunterrich bei Adolphe Marty, César Franck und Charles-Marie Widor. Er schloss das Pariser Konservatorium mit ersten Preisen in Orgelspiel und Improvisation ab. Weiterlesen

Naji Hakim

Naji Hakim

Naji Hakim (* 1955) wurde in Beirut geboren und erhielt seine Ausbildung in Paris und London. Er steht ganz in der Tradition der grossen französischen Orgelvirtuosen. Naji Hakim studierte unter anderem bei Jean Langlais und Rolande Falcinelli am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris. Zudem absolvierte er ein Lehrdiplom für Orgel am Trinity College of Music in London.

Von 1985 bis 1993 war er Titularorganist in der Basilique du Sacré Coeur in Paris, danach wurde er Nachfolger von Olivier Messiaen an der „Église de la Trinité“ (bis 2008). Heute ist Naji Hakim nebst seiner Tätigkeit als Konzertorganist und Komponist Professor für Harmonielehre am Conservatoire National de Région de Boulogne-Billancourt und Gastprofessor an der Royal Academy of Music in London. Er ist auch Ehrendoktor der Saint-Esprit-Universität in Kaslik, Libanon. Weiterlesen