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Deutschland

Orgelmusik aus Deutschland und Komponisten, die hauptsächlich in Deutschland gewirkt haben

Johann Gottfried Vierling

Johann Gottfried Vierling (1750–1813) war ein deutscher Komponist aus Thüringen. Er erlernte das Orgelspiel bei Johann Nikolaus Tischer. Mit 20 Jahren studierte er angeblich einige Monate beim Bach-Schüler Johann Philipp Kirnberger. In dieser Zeit hatte er auch Kontakt mit Carl Philipp Emanuel Bach. Im Jahre 1773 wurde er Nachfolger von Tischer als Organist in der Stadtkirche von Schmalkalden. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod aus. Weiterlesen

Lambert Kleesattel

Lambert Kleesattel, geboren 1959, studierte zunächst Tonsatz und Klavier an der Musikhochschule Köln und später zusätzlich auch Kirchenmusik. Er arbeitet seit 1987 als Organist und Chorleiter in Wesseling (Nordrhein-Westfalen). Seit 2014 unterrichtet er Tonsatzunterricht im Rahmen der Kirchenmusik-C-Ausbildung des Bistums Köln.

Orgelwerke von Lambert Kleesattel

Bisher sind im Butz-Verlag drei Hefte mit Orgelmusik erschienen. Der Autor schreibt selbst über seine Musik: Stilistisch im romantischen Geist mit einem Quentchen «Heute».

  • Zehn Stücke für Orgel solo
  • Manualiter-Album – 16 Orgelstücke
  • 20 Festfantasien über Advents- und Weihnachtslieder

Kleesattel komponierte auch einige Werke für Chor und Orgel.

Georg Andreas Sorge

Georg Andreas Sorge (1703–1778) war ein deutscher Organist, Komponist und Musiktheoretiker aus der Region Thüringen. Bis zum dreizehnten Lebensjahr besuchte er den Musikunterricht beim Organisten Kaspar Tischer. Es folgte von 1716 bis 1721 ein Musikstudium, bei dem er durch herausragende musikalische Fähigkeiten auffiel. So konnte er 1721 die Stelle eines  Hoforganisten in Lobenstein antreten, die er bis zu seinem Tode 1778 innehatte.

Georg Andreas Sorge ist insbesondere als Theoretiker bekannt geworden. Sein wichtigstes 1745 bis 1747 erschienenes Werk Vorgemach der musikalischen Komposition in drei Teilen versteht sich vornehmlich als Schule der Improvisation für „Clavier-Schüler“.

In seinen Schriften, die sich mit mathematischen Frequenzberechnungen befassen, erkannte Sorge die Bedeutung der Logarithmen für den mathematischen Umgang mit Intervallen, insbesondere für die geometrische Teilung der Oktave in 12 gleiche schwebende Halbtöne (Gleichstufige Stimmung).

Kompositionen für Orgel oder Cembalo von Georg Andreas Sorge

  • Clavier Übung, 24 Präludien «nach modernem Gusto» (1737–1742)
  • Kleine Orgel-Sonaten (ca. 1748)
  • 12 Sonaten für Orgel oder Cembalo (1745–1749)
  • 3 Fugen über BACH
  • 11 Orgeltrios
  • 24 Vorspiele von bekannten Choral-Gesängen (1754)
  • Einige Choral-Fugen

Viele Werke sind im Verlag Armelin erschienen, die Trios bei Harmonia und drei Sonaten bei Merseburger. Einiges ist auch bei imslp.org verfügbar, teils im Neusatz, teils als Faksimile der Erstausgaben.

Das Beitragsbild zeigt den heutigen Kirchenraum in Lobenstein mit der Jehmlich-Orgel (II/P/21). Die Kirche ist im Laufe der Jahrhunderte mehrmals abgebrannt und wieder aufgebaut worden.

August Bergt

Christian Gottlob August Bergt (1771–1837) stammte aus Oederan in Sachsen. Er besuchte die Dresdner Kreuzschule, wo er auch musikalisch stark gefördert wurde.  Danach studierte er Theologie in Leipzig und bildete sich auch hier musikalisch weiter. Nach dem Studium war er als Hauslehrer tätig bis er im Jahre 1802 Organist in Bautzen wurde.

Orgelwerke von August Bergt

Bergt veröffentlichte als opus 25 eine Sammlung von 15 Orgelstücken mit dem Titel «Unterhaltungen für Orgelspieler». Es handelt sich um drei Zyklen mit je fünf Sätzen. Die Ecksätze in jedem Zyklus sind freie Sonatensätze in starker Registrierung. Jeder Zyklus enthält eine Choralbearbeitung, zudem gibt es Trios, Fugen und kantable Stücke im galanten Stil.

Bergt komponierte auch einige Messen und Kantaten, sowie Kammer- und Orchestermusik.

Gustav Merkel

Gustav Adolf Merkel (1827–1885) war ein deutscher Organist, Komponist und Musikpädagoge. Er wurde in der Oberlausitz als Sohn eines Lehrers und Organisten geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars erhielt er Unterricht in Komposition und Orgel bei Ernst Julius Otto und Johann Schneider.

Er wirkte zeitlebens in Dresden, zuerst als Lehrer, 1858 wurde er Organist an der Waisenhauskirche, 1860 an der Kreuzkirche und ab 1864 an der Katholischen Hofkirche. Ab 1861 war er Lehrer am Königlichen Konservatorium für Musik. Von 1867 bis 1873 war er Dirigent der Dreyssigschen Singakademie. Weiterlesen

Ernst Friedrich Richter

Ernst Friedrich Richter (1808–1879) war ein deutscher Komponist und Musiktheoretiker. Er wurde in Grossschönau in der Lausitz geboren, studierte später Theologie und daneben auch Musik. Ab 1848 war er Leiter der Leipziger Singakademie, ab 1850 Organist in verschiedenen Leipziger Kirchen und Theorielehrer am Konservatorium. Nach dem Tod von Moritz Hauptmann übernahm er 1868 das Amt des Thomaskantors und Musikdirektors der Leipziger Hauptkirchen. Weiterlesen

Sixtus Bachmann

Sixtus (Sigmund Eugen) Bachmann (1754-1825) wurde in Kettershausen im Unterallgäu geboren. Er wurde in der Jugendzeit von seinem Vater und seinem Grossvater unterrichtet. Letzterer war Organist in Biberbach. Sixtus galt als Wunderkind, eine bekannte Episode ist der Orgelwettstreit mit dem jungen Mozart in Biberbach.

Mozart in Biberbach

Mit 17 Jahren trat Bachmann ins Kloster Marchtal ein, wo er u. a. von Abbé Vogler unterrichtet wurde. Er war im süddeutschen Raum ein vielbeachteter Komponist von Messen, Klavier- und Orgelwerken. Justin Heinrich Knecht bezeichnet ihn als “herausragenden Meister” in Oberschwaben.

Nach der Säkularisation wurde er aus dem Kloster vertrieben und lebte danach als Pfarrer in Reutlingendorf. In dieser Zeit der Zurückgezogenheit komponierte Bachmann nur noch klein besetzte Stücke.

Orgelwerke von Sixtus Bachmann

Zur Zeit sind drei Sammlungen im Handel erhältlich:

  • Späte Sonaten und Fantasien (HG. Berthold Büchele und Manfred Schwendner)
  • Fünf Sonaten „zum Schlagen“ (HG. Berthold Büchele und Manfred Schwendner)
  • Tastenmusik von Klosterkomponisten des 18. Jahrhunderts Band 9 (Hg. Gerhard Weinberger)

event Veranstaltungen mit Musik von Sixtus Bachmann

Camillo Schumann

Camillo Schumann (1872–1948) wurde in Königstein/Sachsen geboren. Mit 17 Jahren trat er ins Konservatorium Leipzig ein, wo er unter anderem beim Gewandhausorganisten Paul Homeyer studierte. Er beendete sein Studium an der Hochschule für Musik in Berlin. Im Jahr 1896 wurde er an die Stadtkirche St. Georg in Eisenach berufen, wo er sich als virtuoser Organist einen Namen machen. Weiterlesen

Franz Xaver Schnizer

Franz Xaver Schnizer (1740–1785) war ein süddeutscher Komponist und Organist. Schon früh wurde er Chorknabe im Benediktinerstift in Ottobeuren. Hier erhielt er seine musikalische Ausbildung in Komposition und Orgel. Seit der Priesterweihe im Jahre 1766 bis zu seinem Tod war er Organist und Musiklehrer im dortigen Stift. Weiterlesen

Gottfried Kirchhoff

Gottfried Kirchhoff (1685–1746) war Organist und Musikdirektor in Halle. Er wurde in Mühlbeck bei Bitterfeld  geboren und entstammt einer Stadtpfeiferfamilie. Kirchhoff wurde vermutlich auf Empfehlung des Pfarrers ans Gymnasium in Halle geschickt. Dort wurde er von Friedrich Wilhelm Zachow ausgebildet. Kirchhoff hatte auch Kontakt zum gleichaltrigen Georg Friedrich Händel, ebenfalls ein Schüler Zachows.

Kirchhoffs erhielt 1709 eine Anstellung als Kapellmeister beim Herzog von Holstein-Glücksburg. 1711 übernahm er die Organistenstelle an St. Benedikt in Quedlinburg. Nach dem Tod seines Lehrers Friedrich Wilhelm Zachow bewarb sich Kirchhoff auf dessen Stelle. Einer der Mitbewerber war Johann Sebastian Bach, der gewählte wurde, aber seine Bewerbung auf Grund eines zu geringen Gehaltes zurückzog. So trat Kirchhoff am 13. Juli 1714 die Stelle des Organisten und Musikdirektors an der Marienkirche zu Halle an. In Kirchhoffs Anfangszeit fällt die Neuerrichtung der grossen Marienorgel durch den Halberstädter Orgelbauer Christoph Cuntius. Kirchhoff hatte dieses Amt bis zu seinem Tod am 21. Januar 1746 inne.

Kompositionen von Gottfried Kirchhoff

Seine Kompositionen und sein Orgelspiel waren zu seiner Zeit hoch angesehen. Kirchhoffs Schwiegersohn veranlasste den Verkauf des Nachlasses, wodurch dieser weit verstreut wurde und zum grossen Teil verloren ging.

Es sind einige Kirchenkantaten, Orgel- und Klavierwerke sowie Violinsonaten überliefert. Zudem ist sein Lehrbuch L’ A.B.C. Musical, noch teilweise erhalten geblieben. Laut zahlreicher historischer Quellen soll es 24 Präludien und Fugen über alle Dur- und Moll-Tonarten enthalten haben und damit an Bachs Wohltemperiertes Klavier erinnert.

Im Verlag ortus sind alle erhalten gebliebenen Orgel- und Klavierwerke erschienen. Der Band enthält zwei Sonaten, vier Suiten und eine Polonaise.

event Veranstaltungen mit Musik von Gottfried Kirchhoff