Gabriel Urbain Fauré (1845–1924) ist hauptsächlich als Komponist von Vokal-, Klavier- und Kammermusik bekannt. Fauré spielte schon früh auf dem Harmonium, das in einer in der Nähe gelegenen Kapelle stand. Als Neunjähriger wurde er an der renommierten Niedermeyer-Schule für Kirchenmusik in Paris aufgenommen. Nach dem Tod Niedermeyers besuchte er den Unterricht bei Camille Saint-Saëns. Die beiden blieben zeitlebens sehr gute Freunde.
Fauré war Organist in Rennes und ab 1870 in Paris. Zuerst war er Stellvertreter an Saint-Sulpice, danach Chororganist an der Pfarrkirche La Madeleine. 1896 wurde er Nachfolger von Théodore Dubois als Titulaire an der Madeleine. Dieses Amt übte er bis 1905 aus.
1892 wurde Fauré zum „Inspektor für Musikunterricht“ ernannt. In dieser Zeit übernahm er auch die Nachfolge von Jules Massenet als Kompositionslehrer am Pariser Konservatorium. Von 1905 bis 1920 war er Direktor des Konservatoriums, obwohl er nie dort studiert hatte.
Orgelwerke von Gabriel Fauré
Obwohl Fauré viele Jahre als Organist arbeitete, hinterliess er keine Orgelwerke. Er war bekannt für seine Improvisationen am Klavier und an der Orgel. Es gibt aber zahlreiche Bearbeitungen für Orgel von Vokal- und Instrumentalwerken Faurés, z. B. Pavane op. 50, Sicilienne aus op. 78, die berühmte Berceuse und einige Nocturnes. Beliebt sind auch In Paradisum und Pie Jesu aus seinem Requiem.