Théophile Stern (1803–1886) wurde in Strassburg geboren. Hier verbrachte er auch seine ganze Laufbahn als Organist und Komponist. Er war Schüler des Pianisten Conrad Berg, der ihm auch das Komponieren lehrte. Ab seinem 17. Lebensjahr war Stern Organist in verschiedenen protestantischen Kirchen in Strassburg. Zuletzt war er Organist im Temple Neuf, wo Joseph Merklin im Jahr 1877 eine neue Orgel baute.
Théophile Stern lebte drei Jahre in Karlsruhe, wo er sich intensiv mit der deutschen Orgelmusik und dem deutschen Orgelbau beschäftigte. Viele Orgelstücke Sterns zeugen von der Beschäftigung mit der Musik von Rinck und Mendelssohn.
Orgelmusik von Théophile Stern
In der protestantischen Liturgie gab es keinen Platz für die grossen Offertoires, mit welchen die katholischen Orgelkomponisten im 19. Jahrhundert brillierten. Stern komponierte trotzdem in diesem Stil und hinterliess eine grosse Zahl von «Grandes Fantaisies» für den Gebrauch in Konzerten. Daneben gab er viele Sammlungen von kleineren Orgelstücken heraus.
- 30 Morceaux pour le service divin (1862 Strassburg)
- Sammlung von Orgelkompositionen zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienst (Strassburg/Zürich)
I 96 Vor- Zwischen und Nachspiele
II 26 längere Vor- und Nachspiele
III 23 verschiedene Orgelstücke
IV 31 verschiedene Orgelstücke
V 50 Préludes
VI 30 Morceaux - Livre d’orgue à l’usage des églises et des familles
- Finale, Finale solenne, Grande Offertorio, Offertorio, Offertorio solenne (Milano)
- Leichte Orgelstücke zum liturgischen Gebrauch (7 Sammlungen)
- Drei grosse Orgelfantasien (1870 Leipzig/Zürich)
Das Bild zeigt die Merklin Orgel im Temple Neuf