François Couperin (1668–1733) war ein französischer Organist und Komponist. Er gilt als der bedeutendste Vertreter der französischen Organisten-, Cembalisten- und Komponistenfamilie Couperin und war als Hofkomponist Ludwigs XIV. die wichtigste musikalische Persönlichkeit in Frankreich zwischen Lully und Rameau.
Den ersten Musikunterricht erhielt François Couperin von seinem Vater Charles und seinem gleichnamigen Onkel François. Dabei lernte er auch das Werk seines anderen Onkels Louis Couperin kennen. Von 1685 bis 1723 war er – wie die meisten Mitglieder seiner Familie – Organist an der Kirche St-Gervais in Paris.
1693 erhielt Couperin die Stelle des Organisten an der Königlichen Kapelle in Versailles. François Couperins Amt war sehr vielschichtig: Er wurde in Versailles Lehrer der königlichen Familie, hatte Orchester- und Organistendienst für drei Monate pro Jahr und blieb auch in der Kirche St-Gervais tätig. Als ihn Ludwig noch zum Hofkomponisten für sakrale Musik ernannte, bedeutete das einen erheblichen Zeitaufwand: Der musikalisch hochbegabte König wollte jedes Stück nur einmal bei den Festlichkeiten, den Konzerten und dem täglichen Zeremoniell in der Schlosskapelle hören.
Als Ludwig 1715 starb, fand Couperin zwar neue Gönner am Hofe, doch wurde es unter dem Interimsregenten Kardinal Fleury in Versailles sehr ruhig. Der Kardinal hielt nicht viel von Repräsentation und Festen und reduzierte sie auf ein Mindestmaß. So konnte sich François Couperin abermals auf sein Organistenamt in St-Gervais konzentrieren, bis er es aus gesundheitlichen Gründen 1723 aufgab. Daneben erteilte er weiterhin Unterricht für Mitglieder des Königshauses, darunter die polnische Prinzessin Maria Leszczyńska, Gattin von Ludwig XV.
Kompositionen von François Couperin
Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen über 240 reich verzierte Cembalowerke, die er zu 27 Suiten zusammenfasste. Die einzelnen Sätze dieser „Ordres“ hat er mit Überschriften versehen, die den Charakter des Stückes andeuten sollen. Zudem komponierte er Motetten, Chansons, zwei Orgelmessen, Triosonaten und Kammermusikwerke.
Klangbeispiele aus der Messe pour les Couvents
Aufnahmen: Johannus Ecclesia 2014