Carl Czerny (1791–1857) wurde in Wien geboren, er war bereits mit zehn Jahren ein brillanter Pianist, weshalb er Schüler von Ludwig van Beethoven wurde. Er spielte als Zwanzigjähriger den Solopart in der Wiener Erstaufführung von Beethovens 5. Klavierkonzert. Czerny wurde später ein bedeutender Klavierpädagoge, er war u. a. Lehrer von Franz Liszt. Einige seiner Etüdensammlungen werden bis heute im Unterricht verwendet.
Gemessen am Umfang seiner über 1000 Kompositionen spielte die Orgel eine untergeordnete Bedeutung in Czernys Schaffen. Es sind vier Werke mit Orgelmusik überliefert. Sie sind in zwei Bänden im Verlag A-R Editions neu aufgelegt worden.
- 6 Preludes and Fugues for Organ Op 603
- Prelude & Fugue for Pedal Organ a-Moll Op 607
- 12 Voluntaries for the Organ Op 627
- 20 Short Voluntaries for Pedal Organ Op 698
Das Präludium und die Fuge in a-Moll Op 607 sind in einem spätbarocken Stil komponiert und erinnern an die Präludien und Fugen von Johann Ludwig Krebs. Es ist die umfangreichste Orgelkomposition Czernys. Die anderen Stücke sind kürzer und im frühromantischen Stil gehalten. Ferner sind zwei Werke für Gesang und obligater Orgel bekannt:
- Graduale for Soprano & Organ Op 662
- Offertorium, «Salva nos Domine», Bass and Organ Op 812