Maurice Greene (1696–1755) war ein englischer Komponist und Organist des Barock. Maurice Greene wurde als Sohn eines Klerikers geboren und war unter Jeremiah Clarke und Charles King (1687–1748) Chorjunge an der Saint Paul’s Cathedral. Nach dem Stimmbruch studierte er bei Richard Brind Orgel und wurde nach Brinds Tod 1718 Organist an St. Paul’s. Ab seiner späten Jugendzeit, bis nach Antritt der Stelle an St. Paul’s war er mit Georg Friedrich Händel befreundet, dem er Zugang zu der Orgel der Kathedrale verschaffte und den er Richard Brind vorstellte, mit dem er sich jedoch später heftig zerstritt.
1727 wurde Greene nach dem Tod von William Croft Organist an der Chapel Royal, und 1730 wurde er Professor of Music an der Universität Cambridge. 1735 wurde er zum „Master of the King’s Musick“ ernannt, ein prestigeträchtiger Posten am britischen Königshof, den außer ihm etwa auch John Eccles und Edward Elgar innehatten. Er war unter anderem Lehrer von John Stanley.
Zum Zeitpunkt seines Todes arbeitete Greene an der Sammlung Cathedral Music, die William Boyce vollenden sollte, sein Schüler und Nachfolger als Master of the King’s Musick. Viele Stücke aus dieser Zusammenstellung sind heute immer noch in anglikanischen Gottesdiensten im Gebrauch.
Greene komponierte viel Vokalmusik, sowohl geistliche als auch weltliche, darunter das Oratorium The Song of Deborah and Barak (1732), Vertonungen von Sonetten aus Edmund Spensers Amoretti (1739), und eine Sammlung von Anthems (1743), deren bekanntestes «Lord, let me know mine end» ist.