Louis-Nicolas Clérambault (1676–1749) begann in früher Jugend mit dem Erlernen der Violine und des Cembalos. Orgelunterricht erhielt er von André Raison und die Kompositionslehre brachte ihm Jean-Baptiste Moreau bei. Im Alter von dreizehn Jahren komponierte er seine erste «Grand Motet». Später wurde er Organist an der Kirche der Grands-Augustins und 1710 an Saint-Sulpice. 1705 kam Clérambault in den höfischen Dienst, wo er Konzerte organisierte und Kantaten schrieb. 1719 folgte er seinem Lehrer André Raison als Organist der Kirche der Grands-Jacobins in der Rue Saint-Jacques.
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Orgelwerke von Louis-Nicolas Clérambault
Das Livre d’orgue aus dem Jahre 1710 ist seinem Lehrer André Raison gewidmet und enthält zwei Suiten mit je sieben Sätzen:
- Suite du premier ton: Grand plein jeu – Fugue – Duo – Trio – Basse et Dessus de Trompette – Récits – Dialogue sur les grands jeux
- Suite du deuxième ton: Plein jeu – Duo – Trio – Basse de Cromorne – Flûtes – Récit de Nazard – Caprice sur les grands jeux
Die zweite Suite ist die bekanntere der beiden. Sie kann als ein Musterbeispiel des französischen Orgelbarocks angesehen werden. Aber auch die erste Suite enthält sehr interessante Sätze, u. a. die reich verzierte Fugue und der reizvolle Dialog zwischen Cornet und Cromorne im Récits.
Weitere Kompositionen von Louis-Nicolas Clérambault
Clérambault komponierte auch ein Livre de Pièces de Clavecin, ferner fünf Bücher mit weltlichen Kantaten, fünf einzelne Kantaten, fünf Bücher mit Motetten und weitere Chorwerke. Es sind auch einige kammermusikalische Kompositionen und kleinere Bühnenwerke erhalten.