Johann Joachim Quantz (1697–1773) war ein deutscher Flötist, Flötenbauer, Komponist und Flötenlehrer. Nach dem frühen Tod der Eltern übernahmen sein Onkel Justus Quantz, der Stadtmusikus in Merseburg war, und der Ehemann seiner Cousine, der Organist Johann Friedrich Kiesewetter die Ausbildung des jungen Johann Joachim. Auch der Onkel starb bald und Quantz wurde bei dessen Nachfolger Johann Adolf Fleischhack weiter ausgebildet. In seiner Ausbildung als Stadtpfeifer in Pirna erlernte er Violine, Oboe, Trompete, Zink, Waldhorn, Posaune, Blockflöte, Fagott, Violoncello, Gambe und Kontrabass spielen.
Nach Abschluss der Ausbildung bekam Johann Joachim Quantz im März 1716 eine erste Anstellung in der Stadtkapelle Dresden (Oboe und Flöte). Später studierte er weiter bei Jan Dismas Zelenka und Johann Joseph Fux in Wien, beim französischen Flötisten Pierre-Gabriel Buffardin und bei Francesco Gasparini in Rom, lernte auf Reisen nach Neapel, Venedig, Paris und London viele berühmte Zeitgenossen kennen, u. a. Alessandro Scarlatti, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel.
Im Jahre 1728 wurde Johann Joachim Quantz Flötist bei der Kurfürstlich-Sächsischen und Königlich-Polnischen Kapelle in Dresden und lernte den damaligen preussischen Kronprinzen Friedrich kennen, dem er fortan Flötenunterricht erteilte. Nachdem Friedrich König geworden war, wurde Quantz 1741 sein Kammermusikus und Hofkomponist. Am preussischen Hof in Berlin und Potsdam erteilte er Friedrich täglich Unterricht, leitete Hauskonzerte und komponierte. Ausserdem baute er selbst Flöten und schrieb 1752 das Flöten-Lehrbuch Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen. Johann Joachim Quantz blieb bis zu seinem Tod am Hof Friedrichs.
Kompositionen von Johann Joachim Quantz
Die Kompositionen Quantz sind zum grössten Teil für Querflöte bestimmt. Darunter finden sich mehr als 200 Flöten-Solosonaten, etwa 300 Flötenkonzerte, 45 Triosonaten und 9 Hornkonzerte. Weiter sind Flötenduos, -terzette und -quartette überliefert, und neben Liedern die Neuen Kirchenmelodien … (Choralmelodien zu 22 Oden von Gellert aus 1760). Die meisten Werke liegen nur als Handschriften vor, da nur sehr wenige Stücke im Druck erschienen sind.