Johann Heinrich Buttstedt (1666–1727) wurde in Bindersleben bei Erfurt geboren, sein gleichnamiger Vater war Pfarrer in Bindersleben. Der Familienname wird auch Buttstett oder Buttstädt geschrieben.
Der junge Buttstedt besuchte von 1681 bis 1684 das Ratsgymnasium in Erfurt und wurde danach Organist und Lehrer an der an der Reglerkirche. Er hatte in dieser Zeit auch Orgelunterricht bei Johann Pachelbel, der von 1678 bis 1690 Organist an der Erfurter Predigerkirche war. Im Jahre 1687 übernahm Buttstedt das Organisten- und Predigeramt an der Kaufmannskirche und heiratete im selben Jahr Martha Lämmerhirt, welche mit Bachs Mutter verwandt war.
Nachdem Johann Pachelbel Erfurt verlassen hatte, wirkte Nicolaus Vetter für kurze Zeit als Organist an der Predigerkirche. 1691 wurde Johann Heinrich Buttstedt mit dem Titel eines Ratsorganisten an dieses bedeutende Amt gewählt, welches er bis seinem Tode ausübte. Nebenbei war er auch Organist an einer katholischen Kirche in Erfurt.
Zu Buttstedts bekanntesten Schülern zählen Georg Friedrich Kauffmann und Johann Gottfried Walther. Walther beschrieb Buttstedt in einem Brief als schrulliger und geldgieriger Gelehrten, der sein Wissen und sein Können nur unwillig weitergab.
Orgelwerke von Johann Heinrich Buttstedt
Buttstedt hat viele Orgelwerke für sein Amt an der evangelischen Predigerkirche komponiert, aber auch Orgelmusik und Messen für katholische Gottesdienste.
Folgende Werke für Tasteninstrumente sind überliefert:
- Musicalische Clavier-Kunst und Vorraths-Kammer (1713) mit
- Präludium und Capriccio d-Moll
- Präludium und Ricercar D-Dur
- Präludium und Fuge G-Dur
- Präludium und Canzona d-Moll
- Zwei Suiten
- Aria variata
- 6 Fugen
- Präludium und Fuge G-Dur
- 23 Choralbearbeitungen
- 5 Choralpartiten
- 16 Werke, deren Autorschaft ungewiss ist
Alle Orgelwerke sind bei Schott in der Reihe Mitteldeutsche Orgelmeister erschienen.
Veranstaltungen mit Musik von Johann Heinrich Buttstedt
Das Bild zeigt die Predigerkirche Erfurt (Orgel von Schuke 1977)