Johann Gottlob Töpfer

Johann Gottlob Töpfer (1791–1870) war Seminarlehrer und Organist an der Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar. Er machte sich hauptsächlich einen Namen als Orgelbautheoretiker, Orgelsachverständiger und Orgelvirtuose. Von 1804 bis 1808 war Töpfer Schüler am Weimarer Wilhelm-Ernst-Gymnasium. Die Stelle als Organist in Weimar hatte er von 1830 bis zu seinem Tode inne. Ein Entlassungsgesuch wegen schlechten Arbeitsbedingungen, das er 1844 einreichte, zog er wieder zurück. Töpfer wird von seinen Zeitgenossen als Virtuose und Orgelsachverständiger geschätzt. Er war u. a. gut bekannt mit dem zwanzig Jahre jüngeren Franz Liszt. Alexander Wilhelm Gottschalg und Alexander Winterberger, für die Liszt seine grossen Orgelwerke schrieb, waren Schüler Töpfers.

Kompositionen von Johann Gottlob Töpfer

Es sind über 400 Kompositionen überliefert, darunter sehr viele Choralvorspiele für die Orgel. Bekannt ist auch ein Violinkonzert. Eine Auswahl von Orgelwerken ist im Verlag Forberg in vier Bänden erschienen und eine Sonate im Verlag Möseler. Am bedeutendsten sind jedoch Töpfers Veröffentlichungen zum Orgelbau. Er schuf Berechnungsgrundlagen für die Mensurierung von Orgelpfeifen die noch heute den Orgelbauern als Grundlage dienen.

Grössere Orgelwerke

  • Fantasie c-moll
  • Konzert-Fantasie «Mach dich, mein Geist bereit»
  • Konzert-Fantasie «Was mein Gott will»
  • Konzert-Fantasien «Jesu, meine Freude»
  • Sonate d-Moll (Möseler Verlag)

Choralvorspiele

  • Ach, was soll ich armer Sünder machen
  • Befiehl du deine Wege
  • Eine feste Burg ist unser Gott
  • Es ist gewisslich ander Zeit
  • Es wollte Gott und gnädig sein
  • Gott des Himmels und der Erden
  • Herzlich tut mich verlangen
  • Jesu, meine Freude
  • Mir nach, spricht Christus unser Held
  • Nun danket alle Gott
  • O Traurigkeit, O Herzeleid
  • Sei Lob und Ehr’ dem höchsten Gut
  • Warum sollt’ ich mich grämen
  • Was Gott tut, das ist wohlgetan
  • Was mein Gott will
  • Wer nur den lieben Gott

Schriften zum Orgelbau

  • Die Orgelbau-Kunst nach einer neuen Theorie dargestellt und auf mathematische und physikalische Grundsätze gestützt. Weimar, 1833. Erster 1834
  • Anleitung zur Erhaltung und Stimmung der Orgel. Für Organisten und Landschullehrer. Jena, 1840
  • Die Scheiblersche Stimm-Methode. Erfurt, 1842
  • Die Orgel, Zweck und Beschaffenheit ihrer Theile, Gesetze ihrer Construction, und Wahl der dazu gehörigen Materialien. Erfurt, 1843. Reprint Merseburger, 2010.
  • Lehrbuch der Orgelbaukunst. 4 Bde. in zwei Teilen und Atlasband. Weimar, 1855, zweite Auflage 1888 durch Max Allihn

event Veranstaltungen mit Musik von Johann Gottlob Töpfer

Das Bild zeigt die Sauer-Orgel (2000) in der Weimarer Stadtkirche im Gehäuse von 1812.
Quelle: commons.wikimedia.org