Giuseppe Gherardeschi

Giuseppe Gherardeschi (1759–1815) ist der bedeutendste Vertreter einer toskanischen Musikerdynastie. Über Generationen hinweg stellte die Familie die Domkapellmeister in der Provinzhauptstadt Pistoia im Norden der Toskana. Vor Giuseppe war bereits sein Vater Domenico Kapellmeister. Bei ihm hatte Guiseppe auch den ersten Musikunterricht. Giuseppes Nachfolger waren dann sein Sohn Luigi und sein Enkel Gherardo.

Giuseppe Gherardeschi zog in jungen Jahren nach Neapel um sich bei Nicola Sala weiterzubilden. Ab 1795 wirkte er wieder in der Heimatstadt, zuerst als Sänger und Musiklehrer, danach als Nachfolger seines Vaters im Amt des Domkapellmeisters. Gherardeschi komponierte hauptsächlich für seine eigene liturgische Praxis. Meistens sind es kürzere Stücke im galanten Stil seiner Zeit, ab und zu mit einem Hang zum Volkstümlichen. Seine Orgelwerke wurden nicht gedruckt, sie sind ausschliesslich als Handschriften überliefert.

Orgelwerke von Giuseppe Gherardeschi

Es sind etwa 30 Orgelwerke überliefert, die meisten tragen den Titel ihrer liturgischen Verwendung: Offertorio, Elevazione, Postcommunio, Versetti. Es finden sich aber auch liturgisch unabhängige Stücke mit Satzbezeichnungen wie Rondo, Sonata, Cantabile, Fuga. Die Orgelwerke wurden im Verlag Armelin verlegt.

Klangbeispiele

Aufnahmen: Johannus Rembrandt, 2016

event Veranstaltungen mit Musik von Giuseppe Gherardeschi

Beitragsbild: Orgel von Luigi und Benedetto Tronci 1793 im Dom von Pistoia