Fela Sowande

Chief Olufela Obafunmilayo „Fela“ Sowande (1905–1987) war ein nigerianischer Musiker und Komponist. Sowande gilt als Vater der modernen nigerianischen Kunstmusik und ist vielleicht der international bekannteste afrikanische Komponist von Werken im europäischen „klassischen“ Stil.

Sowande wurde in der Nähe von Lagos als Sohn von Emmanuel Sowande, einem Pionier der nigerianischen Kirchenmusik, geboren. Die Schulen besuchte er in Lagos. Durch den Einfluss von Ekundayo Phillips (Komponist, Organist und Chorleiter) kam er mit europäischer Kirchenmusik in Berührung. Zu dieser Zeit war Sowande Chorsänger und wurde mit neuen Yoruba-Werken bekannt gemacht, die in den Kirchen eingeführt wurden. Unter Phillips’ Anleitung erwarb Sowande das Fellowship Diploma (FRCO) am Royal College of Organists. Zu dieser Zeit war er auch Bandleader und spielte Jazz und populäre Highlife-Musik.

1934 ging Sowande nach London, um klassische und populäre europäische Musik zu studieren. 1936 war er Solopianist bei einer Aufführung von George Gershwins Rhapsody in Blue. Von 1945 bis 1952 war er Organist und Chorleiter bei der West London Mission der Methodistenkirche. Während dieser Zeit wurde er auch als Tanzpianist, Bandleader und Hammond-Organist bekannt, der die populären Melodien der damaligen Zeit spielte.

Er kehrte nach Nigeria zurück, um bei der Nigerian Broadcasting Corporation und später an der Universität von Ibadan wissenschaftlich zu arbeiten. 1962 reiste er mit einem Stipendium der Rockefeller Foundation in die Vereinigten Staaten. 1968 wechselte er an die Howard University in Washington, D.C., und anschliessend an die University of Pittsburgh.

Für ausführliche Informationen über Fela Sowande empfehle ich die Artikel in der Zeitschrift The Diapason: Fela Sowande: The Legacy of a Nigerian Music Legend bzw. Intercultural Elements in the Organ Works of Fela Sowande und in der Biografie von Godwin Sadoh. Erhältlich bei Amazon, auch als E-Book.

Siehe auch den Schwerpunktbeitrag → Orgelmusik aus Nigeria

Orgelmusik von Fela Sowande

Die meisten Orgelwerke zeigen einen starken Einfluss der anglikanischen Kirchenmusik, unterschiedlich stark kombiniert mit pentatonischen Yoruba-Melodien.

  • 1945 – K’A Mura, Novello *
  • 1952 – Pastourelle, Faber * (ein romantisches Stück ohne Yoruba-Elemente)
  • 1955 – Jesu Olugbala, Chappell, London
  • 1955 – Joshua Fit de Battle of Jericho, GIA “King of Kings” Vol 2 *
  • 1955 – Kyrie, GIA “King of Kings” Vol 2 *
  • 1955 – Obangiji, Faber *
  • 1955 – Yorùbá Lament, GIA “King of Kings” Vol 2 *
  • 1958 – Oyigiyigi, Ricordi, New York
  • 1958 – Gloria, Ricordi, New York
  • 1958 – Prayer, Ricordi, New York
  • 1959 – Responses in A
  • Kõa Mo Rokoso
  • Oba Aba Ke Pe
  • Jubilate, GIA “King of Kings” Vol 3 *
  • Go Down Moses, GIA “King of Kings” Vol 2 *
  • The Negro in Sacred Idiom, various organ pieces

* Diese Stücke sind aktuell (Februar 2025) im Handel erhältlich, “King of Kings” ist eine Reihe mit Musik afrikanischer und afro-amerikanischer Komponist:innen im Verlag GIA Publications. Die meisten Publikationen können als Digitale Kopie bezogen werden. Bezugsquellen für die anderen Orgelwerke sind in Abklärung.

Klangbeispiele Fela Sowande

Weitere Kompositionen von Fela Sowande

Zu seinen Orchesterwerken gehören Six Sketches for Full Orchestra, A Folk Symphony und die African Suite für Streichorchester, die afrikanische rhythmische und harmonische Merkmale aufweisen. Er schrieb auch eine beträchtliche Anzahl weltlicher und geistlicher Chormusik, hauptsächlich a cappella. Einige dieser Werke entstanden während seiner Zeit beim BBC Africa Service.

Siehe auch den Schwerpunktbeitrag → Orgelmusik aus Nigeria