Festliche Orgelmusik der Familie Bach
Liturgischer Neujahrsgottesdienst mit festlicher Orgelmusik der Familie Bach
- Johann Sebastian Bach: Sinfonia D-Dur aus der Kantate BWV 29 bearbeitet von Alexandre Guilmant
- Carl Philipp Emanuel Bach: Sonate D-Dur
Allegro di molto – Adagio é mesto – Allegro - Wilhelm Friedemann Bach: „Wir Christenleut han jetzund Freud“
- Johann Sebastian Bach: „In dir ist Freude“ BWV 615
- Johann Sebastian Bach: „Nun danket alle Gott“ aus Kantate BWV 79
bearbeitet von Virgil Fox
Die Familie Bach war ein weit verzweigtes Musikergeschlecht, aus dem von der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Mitteldeutschland zahlreiche Stadtmusiker, Organisten und Komponisten entstammten. Der bekannteste und einflussreichste unter ihnen war Johann Sebastian Bach (1685–1750).
Die einzelnen Kompositionen im Neujahrsgottesdienst 2012
Sinfonia D-Dur
Die Kantate „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“ (BWV 29), war Bachs Festmusik für das Jahr 1731. Den Solo-Part der einleitenden Sinfonia entnahm Bach seiner E-dur-Suite für Solovioline (BWV 1006). Die Sinfonia wurde später von verschiedenen Komponisten bearbeitet, so gibt es eine Fassung für Klavier von Camille Saint-Saëns und zahlreiche Bearbeitungen für Orgel solo. Heute erklingt die Bearbeitung des französischen Komponisten Alexandre Guilmant.
„In dir ist Freude“
Im „Orgelbüchlein“ – einer Sammlung mit 45 Choralvorspielen – ist dies das einzige Stück, in dem die Choralmelodie nicht vollständig durchgeführt wird. In überströmender Freude wird die Anfangszeile des Liedes wiederholt, unterstützt von einem tänzerischen Bassmotiv. Cyriakus Schneegass dichtete den Text auf das Tanzlied „A lieta vita“ von Giovanni Giacomo Gastoldi (RG 652).
„Nun danket alle Gott“
Die Choralbearbeitung entstammt der Kantate BWV 79 „Der Herr ist Sonn und Schild“. Der Chorsatz mit Begleitung von Streichern, Pauken und obligaten Hörnern wurde vom amerikanischen Organisten Virgil Fox für Orgel solo bearbeitet.
Sonate D-Dur
Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788) – der so genannte „Hamburger Bach“ oder „Berliner Bach“ – gilt als einer der bedeutendsten Komponisten in der Zeit zwischen Barock und Wiener Klassik. Er war zu seinen Lebzeiten berühmter als sein Vater Johann Sebastian. Joseph Haydn meinte: „Wer mich gründlich kennt, der muss finden, dass ich dem Emanuel Bach sehr vieles verdanke, dass ich ihn verstanden und fleissig studiert habe.“
Carl Philipp Emanuel komponierte sechs Sonaten und einige einzelne Stücke für Orgel. Die Sonaten hat er für Amalie von Preussen, eine Schwester Friedrichs des Grossen komponiert. „Diese Orgelsolos sind für eine Prinzessin gemacht, die kein Pedal und keine Schwierigkeiten spielen konnte, ob sie sich gleich eine schöne Orgel mit 2 Clavieren und Pedal machen liess und gerne darauf spielte.“
„Wir Christenleut han jetzund Freud“
Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784) – der so genannte „Dresdener Bach“ oder „Hallesche Bach“ – war als Organist und Klavierspieler wegen seiner Kunst der Improvisation berühmt. Von seinem Bruder Carl Philipp Emanuel ist der Satz überliefert: „Er konnte unsern Vater eher ersetzen, als wir alle zusammen genommen.“
Wilhelm Friedemann hinterliess einige Fugen und Choralvorspiele für Orgel. Darunter dieses weihnächtliche Trostlied:
Wir Christenleut han jetzund Freud,
weil uns zum Trost ist Christus Mensch geboren,
hat uns erlöst, wer sich dess tröst
und glaubet fest, soll nicht werden verloren.
Text: Kaspar Füger, Melodie: Johann Crüger
Hans Egg, Orgel
Erich Strahm, Liturgie und Predigt