Christina Kunz / Matthias Steiner

Bettags-Schubertiade


Termin Details


„Schubert heiss ich, Schubert bin ich …“

Musik von Franz Schubert (1797–1828)

Sonatina D-Dur D 384
Allegro moderato – Andante – Allegro vivace

„Trockne Blumen“ – Gedicht und Lied D 795

Sonate a Moll D 821 „Arpeggione“
Allegro moderato – Adagio – Allegretto

Matthias Steiner, Violine
Christina Kunz, Mozartflügel 


Franz Schubert
Schubert heiß ich, Schubert bin ich
Und als solchen geb’ ich mich.
Was die Besten je geleistet,
Ich erkenn’ es, ich verehr’ es,
Immer doch bleibt’s außer mir.
Selbst die Kunst, die Kränze windet,
Blumen sammelt, wählt und bindet,
Ich kann ihr nur Blumen bieten,
Sichte sie und wählet ihr.
Lobt ihr mich, es soll mich freuen,
Schmäht ihr mich, ich muß es dulden,
Schubert heiß ich, Schubert bin ich,
Mag nicht hindern, kann nicht laden,
Geht ihr gern auf meinen Pfaden,
Nun wohlan, so folget mir!
Franz Seraphicus Grillparzer (1791–1872)


Das Programm

Schuberts Musik und insbesondere auch das Gedicht seines Zeitgenossen Franz Grillparzer möchten am Bettag an die Tradition der Schubertiaden erinnern.

Als „Sonate pour le Pianoforte et Violon“ betitelt der Komponist dieses im Frühjahr 1816 entstandene Werk Op. 137. Dabei sind ihm Mozarts Violinsonaten ein Vorbild, nicht nur des Titels, sondern auch der Melodik wegen. Das ausgewogene Verhältnis zwischen beiden Instrumenten, die kantable Führung der Violine und der durchsichtige Klaviersatz distanzieren sich von jeder virtuosen Attitüde und orientieren sich an jenem vollendeten Dialog zwischen „Pianoforte et Violon”, wie ihn Mozart in seinen Sonatenzum Ausdruck bringt.Erst der Verlag Diabelli gab Schuberts Sonate wohl aus werbetechnischen Gründen – als „Sonatine” heraus.

Auf das Gedicht Grillparzers bezogen, vermittelt das Lied „Trockne Blumen“ aus dem Zyklus „Die schöne Müllerin“ nach dem Gedicht von Wilhelm Meister in der Version für Violine und Clavier einen Einblick in das Liedschaffen Schuberts.

Die „Arpeggione-Sonate“ wurde für ein damals modisches Instrument, ein „Gitarren-Cello“ komponiert, das wesentlich leiser klingt als eines der Geigeninstrumente. Nur Schubert nannte dieses Novum „Arpeggione“, seine Zeitgenossen betitelten es mit Bogen-Guitarre, Liebes-Guitarre, Knie-Guitarre oder Sentimental-Guitarre. Heute wird die „Arpeggione-Sonate“ meistens auf dem Cello, der Bratsche oder der Violine gespielt; jedes Instrument vermittelt einen ganz eigenen prägenden musikalischen Charakter. Bemerkenswert für unsere heute allgemein übliche Klangvorstellung ist zudem, dass die Klavierbegleitung für einen Mozartflügel geschrieben ist, der mit seinen lediglich 5 Oktaven weit zarter und leiser klingt als unsere heutigen grossen Konzertflügel. Der Arpeggionespieler und Gambist Gerhart Darmstadt schreibt daher zu recht: „Die Sonate wird zumeist als ein wunderschönes, hochvirtuoses Werk mit schönen Kantilenen angesehen.Weniger zutage tritt dabei die tiefe Verletzbarkeit, die Trauer und dieTraumwelt, die dieser Musik innewohnt.“

Moritz von Schwind 1804-1871: Schubertiade

Moritz von Schwind 1804-1871: Schubertiad

Die Künstler

Christina Kunz erhielt nach dem Klavierdiplom des Konservatoriums Zürich ihre Ausbildung als Cembalistin an der NWD Musikhochschule Detmold vor allem bei Prof. Franzpeter Goebels. Sie wurde mit mehreren Studienpreisen bedacht und trat als Solistin mit verschiedenen Orchestern wie dem Kammerorchester der Münchner Philharmoniker, dem Oxford Orchester u.a. auf. Rezitals und Kammermusikkonzerte führten sie u.a. ins Bachhaus Leipzig, die Wigmore Hall London, den Haydn-Saal in Oxford u.s.f. Christina Kunz betreut zudem den Itinéraire suisse de Mozart/Schweizer Mozartweg. mozartweg.ch

Matthias Steiner, in Solothurn aufgewachsen, studierte an der Musikakademie Basel und bei Prof. Riccardo Odnoposoff am Konservatorium in Zürich. Absolvent diverser Meisterkurse. Preisträger diverser Wettbewerbe. Tourneen als Solist führten ihn in alle europäischen Länder. Konzerttourneen mit namhaften Pianisten. Dirigent verschiedener Orchestervereinigungen, war Konzertmeister namhafter Sinfonie- und Kammerorchester. Diverse Einspielungen in TV und Radio, Schallplatten und CD’s. Als Pädagoge leitet er auch Workshops und führt ständig Meisterklassen, Kantonsschule Solothurn, war Leiter Kantonsschul-Orchester. Eine Vorliebe ist ihm nicht nur die klassische und romantische Musik, sondern auch das virtuose Repertoire aller Musikgattungen. Juror an verschiedenen Jugendmusik-Wettbewerben. Diverse Uraufführungen des 20. Jahrhunderts. Matthias Steiner lebt in der Schweiz.