Ignaz Reimann

Der schlesische Komponist und Kirchenmusiker Ignaz Reimann lebte von 1820-1885 und stammte aus einer Gastwirts- und Freizeitmusikerfamilie. Sehr früh kam er in Berührung mit zahlreichen Arten der volksnahen Musik und erhielt ganz nebenbei eine fundierte musikalische Ausbildung. Bereits als 12-jähriger konnte er für jeden Instrumentalisten im Kirchenorchester einspringen. Seine Leidenschaft galt aber dem Unterrichten. Er liess sich zum Lehrer ausbilden und wurde später selber zum Musikleiter im Seminar berufen. 1852 wurde ihm das Amt des Schulleiters und Kantors übertragen.

Ignaz Reimann widmete sich innig der Erneuerung der schlesischen Kirchenmusik. So komponierte er etwa 800 Werke, vorwiegend für den kirchlichen Gebrauch bestimmt. Leider ist ein Grossteil davon verschollen, nur etwa 160 Werke wurden zu seinen Lebzeiten gedruckt und verlegt. Ein schweres Gehörleiden zwang den volkstümlichen Komponisten zur Aufgabe seiner geliebten Tätigkeit als Lehrer. Drei Tage nach seiner überaus herzlichen Verabschiedung erlag er einem Herzleiden.

Kompositionen von Ignaz Reimann

Reimann komponierte eine beeindruckende Zahl von kirchlichen Werken: Das Werkverzeichnis enthält 125 Messen, 19 Requiems, 6 Tedeums, 117 Offertorien, 122 Graduale, 37 Litaneien, 34 Salve, 33 Alma, 14 Ave Regina, 10 Regina coeli, 10 Asperges, 6 Vidi aquam, 5 Miserere, 88 Begräbnislieder, 7 Kantaten, 2 Sätze Fronleichnamsstationen und 6 Vespern.

Er komponierte auch zahlreiche Ouvertüren, Märsche, Symphonien, Oratorien, Tänze, Lieder und Werke für Männerstimmen und für gemischte Chöre.

Die bekannteste Komposition Reimanns ist die Pastoralmesse op. 110, für Soli, Chor, Orchester und Orgel. Wegen ihrer eingehenden Melodik wird sie auch heute noch in der Weihnachtszeit häufig aufgeführt.

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